Vor ein paar Wochen ist mir dieses Wort zum ersten Mal begegnet:
Fehlerfreundlich
Ich gestehe: Ich habe es gleich geliebt. Also weniger das Wort . Vielmehr die Bedeutung đ .
Den Fehlern anderer mit wohlwollender Freundlichkeit begegnen, ganz nach der Devise: „Es ist okay! Du darfst Fehler machen!“, das fĂ€llt mir nicht besonders schwer. Ich gestehe jedem gern zu, dass er ĂŒben darf, bis etwas fehlerfrei klappt. Ich verbuche es gern als Schritt auf dem Weg zum Ziel, Ăbungseinheit, Experiment, Erfahrung, oder so Ă€hnlich.
In dem Zusammenhang, in dem mir das Wort begegnete, sollte ich es allerdings auch auf mich selbst anwenden:
„Erlaube Dir Fehler zu machen! Du ĂŒbst noch! Es muss nicht perfekt sein! Im Gegenteil: Lerne an Deinen Fehlversuchen!“
Das war und ist schwer.
Und gleichzeitig hat der Gedanke Fehler machen zu dĂŒrfen etwas unglaublich Befreiendes. Etwas das mich tief durchatmen lĂ€sst. Der ehrliche Zuspruch: „Du darfst Fehler machen!“, zaubert mir augenblicklich ein (manchmal noch unglĂ€ubiges, fragendes) LĂ€cheln ins Gesicht.
„Ist es wirklich wahr? Ich muss nicht von Anfang an perfekt sein?“
Ich spĂŒre, wie ich mich entspanne. Und dann kommt der Mut:
Wenn ich die Erlaubnis habe Fehler zu machen, kann ich mich ganz befreit ans Ăben machen. Niemand richtet mich, oder verurteilt mich fĂŒr meine Fehler. Was ich tue wird mit Wohlwollen angesehen und mir wird Ermutigung zugesprochen. Das wiederum motiviert mich dranzubleiben und weiter zu ĂŒben.
Und, weil andere so mit mir umgehen, darf ich selbst auch so mit mir umgehen.
WÀre das nicht wunderbar, wÀre das unsere Maxime:
„Wir gehen fehlerfreundlich miteinander und mit uns selbst um!“
Ich will das einĂŒben. Mit mir selbst so umgehen und auch mit anderen. Wohlwollend meinen Blick auf dem anderen, aber auch auf mir ruhen lassen.
Wer Fehler machen darf, kann sich weiterentwickeln, entspannt Neues wagen und wird barmherzig mit sich und anderen.
Das sind gute Aussichten meine ich. Was denkst Du?