Ich habe mich lange nicht gemeldet.
„Wortfindungsstörungen“, wenn man so will. Ich hab nicht so richtig gewusst, was ich schreiben soll.
Weiß ich es jetzt?
Ich weiß nicht. 😉
Ich frage mich in der letzten Zeit immer häufiger nach dem Sinn meines Tuns. Ich halte mehr oder weniger Ausschau nach irgendetwas Großem, Besonderem, das von mir getan werden will. Und je mehr ich die Augen aufhalte, je aufmerksamer ich hinhöre, umso mehr habe ich den Eindruck, dass das Große, das ich tun will, im Kleinen liegt, das mir vor die Hände kommt.
Was ist das?
Die Türe weit öffnen und Zeit und auch eine Tasse Kaffee haben, wenn jemand vorbeikommt und einfach mal reden möchte.
Brot backen für meine Männer, damit sie sich für die Pause etwas mitnehmen können.
Dafür sorgen, dass ausreichend Obst da ist und das auch aufschneiden, damit man(n) es nur noch in den Mund zu schieben braucht.
Gemüse anbauen, um uns damit weitgehend selbst zu versorgen.
Hemden bügeln, damit der Liebste immer ein frisches zur Hand hat.
Putzmittel etc. selber machen, um die Schöpfung und meine Liebsten zu schützen.
Ich könnte mit der Aufzählung fortfahren, aber das ist nicht nötig. Ihr wisst selbst, was der ganz normale Alltag so mit sich bringt.
SEHR unspektakulär.
SEHR klein.
Und doch: Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr sehe ich das Große in diesen kleinen Dingen:
Mit diesen „Kleinigkeiten“ meines Alltags mache ich den Alltag der Menschen, die um mich sind, vielleicht ein bisschen heller, leichter, schöner. Und zugleich lerne ich neu die kleinen Dinge selber schätzen.
Und, und das ist vielleicht das Wichtigste, es ist eine gute Treue-Übung. Treu zu sein in den scheinbar kleinen Dingen, das fällt mir nicht wirklich schwer. Aber in dieser Zeit nicht ständig das Spektakuläre, Große zu erwarten, das ist etwas, das ich noch buchstabieren muss.
Es wird uns ständig eingetrichtert wir sollen groß träumen, das Unmögliche erwarten, uns nach großen Zielen ausstrecken. Und ja, das ist oft richtig und nötig. Aber ich fürchte, das führt auch dazu, das wir das Unspektakuläre, Gewöhliche nicht mehr aus ganzem Herzen tun.
Ich will das nicht mehr.
Ich will hier an meinem Platz treu sein, mit ungeteilter Aufmerksamkeit das Bad putzen, Getreide mahlen, Pflanzen vorziehen, Wäsche waschen, zuhören, manchmal schreiben und immer lieben.
Die Liebe verleiht dem was ich tue Bedeutung. Die Liebe darf mich antreiben. Die Liebe macht den Unterschied.
Die Liebe macht das Kleine groß.