Gerade stöbere ich in meinem alten Geschreibsel. Ich muss immer wieder schmunzeln, wenn die Erinnerungen wieder lebendig werden und staune gleichzeitig wie wenige Jahre uns so verändern können. Ich habe beschlossen Euch ab und zu an solchen Erinnerungen teilhaben zu lassen. Vielleicht bringen sie Euch auch ein wenig zum Lachen, oder Ihr fühlt Euch erinnert an etwas, dass Euch selbst schon begegnet ist.
17. Januar 2012
Ein Glas Sherry vor dem Kamin. Ein kurzer Moment der Ruhe. Ein sehr kurzer. Scheppern aus der Küche. „Mist!“, flucht unser Jüngster. Frisch geduscht steht er in seiner Unterwäsche mit einem Teelöffel in der Hand vor den Scherben eines wirklich großen Suppentellers. Dummerweise war der Suppenteller mit seinem Abendessen gefüllt und das besteht vorzugsweise aus etwa 500 g Joghurt mit reichlich Zimt und Ahornsirup. Joghurt, Zimt, Ahornsirup und Scherben verteilen sich gleichmäßig auf Fußboden und Schränke. Währenddessen nimmt auch die allerliebste Hündin gerade ihr Abendessen in der Küche ein und lässt sich nicht im Geringsten dabei stören. Auf meine sehr bestimmte Aufforderung verlassen Hund und Kind ihren Napf, beziehungsweise das was davon übrig ist. Vor langer Zeit habe ich gelernt, dass ein Schreikrampf und hilfloses Anstarren der Bescherung zu nichts führen. Im Chaos hilft nur: Tief durchatmen und irgendwo anfangen.Genau das tueich dann auch. Während Joghurt und Scherben in den Mülleimer verschwinden und ich Schränke und Fußböden wische, denke ich über eine Beobachtung nach, die ich immer wieder mache: Diese Art von Missgeschicken, also solche, die mit großer Schweinerei einhergehen, passieren immer dann, wenn ich gerade alles auf Hochglanz poliert habe. Seltsam. 🙁 Eines lehrt mich das auf jeden Fall: Gelassenheit. Ich finde das ist es wert.
Nach der Beseitigung aller Joghurtspuren verlangt das Kind nach einer Banane, der Hund kehrt an seinen Napf zurück und ich, ganz gelassen und entspannt, zu meinem Sherry!
😀
Einen gelassenen und entspannten Start insWochenende wünsche ich Euch!