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Apfelbaumgeschichten

14. September 2013 by Ulrike Schomerus

Hmmm! Es duftet herrlich nach frisch gebackenem Apfelkuchen! Mit Streuseln! Und mit Zimt! Gut das morgen Sonntag ist und ich ein Stück davon probieren kann!   😀   Bis dahin genieße ich den Duft. Ich denke der wird in den nächsten Wochen öfter durchs Haus wehen.

 

apfelkuchen
In unserem Garten steht ein alter Apfelbaum, gepflanzt vom Opa des Herzallerliebsten höchstpersönlich. Der Baum ist, wie gesagt, schon alt. Er ist auch nicht mehr ganz gesund. Stamm und Äste sind teilweise hohl und von Pilz befallen. In jedem Herbst, wenn der Wind besonders stark pfeift, blicken wir mit wachsamen Augen auf ihn und sind ein wenig ängstlich, dass der ein oder andere Ast abbrechen könnte. Vernünftig wäre es vermutlich von ihm Abschied zu nehmen und ihn aus Sicherheitsgründen zu fällen. Das Problem: Wir mögen uns nicht trennen! Immerhin könnte der Baum Geschichten erzählen und manchmal tut er das auch. Aber nur wir können sie hören.

 

pilz

 

 

Er erzählt Geschichten vom Krieg, denen unsere Kinder mit offenen Mündern und Entsetzen gelauscht haben. Damit ist er für unsere Kinder zu einem Helden geworden und hält die Erinnerung an eine Zeit lebendig, die wir nicht miterlebt haben. Er erzählt davon, wie ein guter Freund am Morgen nach unserer Hochzeit viele, viele Äpfel pflückte, die des Herzallerliebsten Oma im Keller für den Winter lagerte. ( Nur deshalb weiß ich, dass es sich um einen Winterapfel handelt, der erst Ende September reif ist   🙂   ) Er erzählt davon wie unsere beiden Gr0ßen ein kleines Baumhaus in seinen Ästen errichteten, das über Jahre Sturm und Regen trotzte, bis die Bretter so morsch waren, dass wir Eltern es schließlich abbauten, aus Angst eines der Kinder würde aus dem Baum stürzen. Er erzählt die Geschichte von unserem Treckerfahrer als dreijährigem Knirps, dem wir den Zugang zum Baumhaus dadurch verwehren wollten, dass man nur über ein glattes Brett in den Baum gelangen konnte. Wir waren der Ansicht, dass derjenige, der dieses Hindernis überwinden könnte auch alt genug sei, sich im geliebten Apfelbaum aufzuhalten. Nun, dieser Meinung war der Knirps auch. Und schwupps, saß er im Baumhaus. ( Dieses Klettergen hat er übrigens von mir   😉   ) Er erzählt von etlichen vertrauten Gesprächen mit meiner brasilianischen Schwägerin auf der Bank unter ihm , die ich oft sehr vermisse ( Liebe V.,kommst Du auf einen Cappuccino herüber?). Er erzählt von Feierabendgesprächen mit dem Schatz, von Osterfeuern und Stockbrot, von Einschulungsgrillfesten in seinem Schatten, von unserer Kinderschar, die im Sandkasten unter ihm Burgen bauten und unendlich viele Geschichten mehr. Wir hören ihm immer wieder gerne zu und können uns nicht vorstellen, dass er eines Tages nicht mehr da sein soll.

 

apfelbaum

 

 

In diesem Jahr hat er nach langer Zeit mal wieder gaaaanz viele Früchte getragen. Ich freu mich riesig darüber und ich sammel Rezepte. Äpfel zur Vorspeise, zum Hauptgang und zum Nachtisch. ( Gut, dass die Familie noch nicht so recht ahnt, was ihr blüht! Ich fürchte sie würden die Augen ein bisschen verdrehen   😉   ) Zunächst gibt es aber zum Sonntagsnachdemgottesdienststehkaffee den besagten Apfelkuchen. Nächste Woche plane ich so Leckereien wie Apfel-Sellerie-Cremesuppe, Apfel-Hackfleisch-Auflauf und Schweinekrustenbraten mit Äpfeln. Mir läuft jetzt schon das Wasser im Munde zusammen! Und um die lieben Kinderlein milde zu stimmen, wird es auch das ein oder andere Mal Kuchen, Crumble und Apfelmus geben. Und heute, zur Feier der Apfelernte: Apelpfannkuchen.

 

apfelkörbe

 

 

Ich halte Euch auf dem Laufenden und Rezepte wirds auch geben. Versprochen!

Und Dir lieber Apfelbaum: Danke für die köstliche Ernte und die Erinnerungen, die Du uns schenkst.

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