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Bedient werden?

11. Mai 2017 by Ulrike Schomerus

Seit drei Tagen schmerzt mein Kopf. Nicht schlimm. Immer nur ein bisschen. So, dass ich mich nicht bücken kann, mir schnell schwindelig wird und mich schwer tue klare Gedanken zu fassen.

Gleichzeitig geht meine geliebte Struktur flöten. Nun ja, nicht so ganz. Ich schaffe es immer noch um 6.00 Uhr (okay, spätestens um 6.15 Uhr    😉    ) aufzustehen, ein Mittagessen zu kochen und zu tun was unbedingt getan werden muss. Mehr geht irgendwie gerade nicht. Und das liegt nicht nur am Kopfschmerz. In Wirklichkeit kämpfe ich schon seit einigen Wochen (Monaten).

Kurz vor dem Essen für Bedürftige, dass wir in der Adventszeit angeboten haben, dachte ich zum allerersten Mal darüber nach, ein Sabbatjahr einzulegen. Es ist beim kurzen Nachdenken geblieben, doch ich spüre immer wieder ganz leise die Sehnsucht danach, einfach mal nichts weiter zu tun als meinen Haushalt zu versorgen und ansonsten nur das, was mich nicht anstrengt, sondern mit Freude erfüllt. Sprich: meine Arbeit, den Blog und Referate halten.

Klingt nicht so wirklich nach Sabbat merke ich gerade.    🙁

Am Wochenende unterhielt ich mich mit dem Immobilienwirt über meinen Wunsch, das Schreiben und die Referententätigkeit auszubauen. „Du musst Dir bestimmte Zeiten dafür einplanen!“, war seine Meinung. Ich weiß, dass er Recht hat und gleichzeitig lähmt mich der Gedanke daran, was ich alles „umstricken“ müsste, damit das auch noch Platz in meinem vollen Alltag hat.

Ich bin auf der Suche nach den richtigen Stellschrauben und spitze die Ohren, um zu hören, was jetzt dran ist.

Heute Morgen habe ich bei Christina etwas gelesen, dass mich sehr berührt und in mein Nachdenken gesprochen hat.

Ich liebe Effektivität! Am besten ist alles perfekt durchgeplant und so strukturiert, dass so viel wie möglich geht! Ich frage mich, ob das auch bei mir dazu führt, dass meine Kreativität behindert/verhindert wird. Vielleicht sorge ich selbst dafür, dass ich zu wenig Zeit für die Dinge habe, die ich liebe und die Gott offenbar in mich hineingelegt hat, weil ich glaube, dass ich dann an anderer Stelle nicht so leistungsfähig bin?

Christina schreibt:

„Es beginnt in der Ruhe. Und manchen von uns gelingt das erst dann, wenn wir für alles andere zu müde geworden sind.“

Ich hatte wirklich gedacht, dass ich diese Erkenntnis schon verinnerlicht hätte. Ich wollte nie mehr in diese Situation geraten, für alles zu müde zu sein.

Aber ich merke, ich bewege mich auf einem schmalen Grad. Es ist ganz deutlich: Innehalten, Stille suchen und Ruhe finden ist angesagt.

Es fällt mir nicht leicht, das anzunehmen. Ich will viel lieber geben als nehmen. Mich bedienen lassen ist so gar nicht mein Ding. Offensichtlich ist genau das aber jetzt dran.

Gerade kommt mir Jesus in den Sinn, wie er den Jüngern die Füße gewaschen hat. Petrus wollte sich nicht bedienen lassen, aber Jesus antwortete ihm:

„Wenn ich Dich nicht wasche, gehörst Du nicht zu mir!“ Joh. 13,8 NLB

Wer sich nicht von Jesus dienen lässt, gehört nicht zu ihm.

Bam! Das sitzt! Bei Petrus und bei mir.

Ich will zu Jesus gehören! Deshalb darf ich einüben, mir von Jesus dienen zu lassen und stillzuhalten, einfach nur zuhören.

Konkret bedeutet das für mich wohl auch meine Aufgaben zu überdenken und mich von Effektivität auf Kosten meiner Kreativität zu verabschieden. Das ist neu für mich. Spannend. Neues Land, wie Christina es beschreibt.

Dann mache ich mich mal auf den Weg!

Nachdenkliche Grüße

Ulrike

 

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2 Comments »

  1. Sabine sagt:

    Liebe Ulrike,
    deine Zeilen haben mich sehr berührt… Es hätten meine Worte sein können…
    Herzliche Grüße
    Sabine

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