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Delegieren

24. Oktober 2014 by Ulrike Schomerus

Während ich, auf den Knien rutschend, den Fußboden im Bad auf Hochglanz bringe, denke ich über einen Satz nach, der gestern in einem Gespräch über Mitarbeit in der Gemeinde fiel: “ Ich kann ganz gut delegieren.“ Wohlgemerkt, dieser Satz stammt nicht von mir. Täte er das, hätte ich einen deutlich entspannteren Alltag. Ich mache dauernd alles selbst und bin deshalb oft überlastet.

Warum tue ich das eigentlich? Warum delegiere ich nicht?

Da ist zum einen mein Hang zum Perfektionismus. Der spielt allerdings hier nur eine ganz kleine Rolle. Das viel größere Problem ist ein anderes:

Ab und zu fragt der fürsorglichste aller Ehemänner, warum ich diese oder jene Aufgabe nicht jemandem übertrage. Meine Antwort lautet meist:“ Sie/Er hat gerade sooo viel um die Ohren. Das will ich ihm/ihr jetzt nicht auch noch aufbrummen.“ Der Herzallerliebste verdreht die Augen und fragt, rein rhetorisch,: “ Und Du hast wohl nichts zu tun?!“

Anderen bloß nicht zu viel zumuten, da liegt das Problem!

Tue ich das, wenn ich Arbeit delegiere?

Inzwischen ist der Badezimmerfußboden blitzeblank und mir dämmert´s:

Ich tue niemandem einen Gefallen, wenn ich alles selber mache. Ich bin ständig überlastet und am Rande meiner Kräfte und andere bringe ich um die Möglichkeit ihren Part zu übernehmen. Zum Beispiel bin ich nicht gerade begabt in Sachen Deko, um nur ein Beispiel zu nennen. Andere schon. Möglicherweise wartet jemand nur darauf, dass ich sage: “ Würdest Du….?“

Inzwischen rutsche ich, Wischlappen schwingend, über den Fußboden im Hausflur und fühle mich regelrecht beschwingt. Das will ich üben: DELEGIEREN

Das kann doch nicht so schwer sein! Und, wie um dafür zu sorgen, dass ich diesen Vorsatz in die Tat umsetze, schickt mein Schöpfer einen lieben Menschen vorbei ( fühl Dich umarmt, liebe S.), der mich (zum wiederholten Male) fragt, ob er mir noch etwas abnehemn kann. Beherzt nehme ich das Angebot an und könnte schier platzen vor Freude. So einfach ist das! 😀

Mittags mache ich gleich weiter und lasse den Lütten sein Schulbuch selbst bestellen. ( Ihr hättet mal sein verduztes Gesicht sehen sollen.) Er ist anschließend ein Stückchen gewachsen, weil er etwas dazu gelernt hat und ich bin noch beschwingter, als ich es eh schon war. 😉

Ich bitte die Menschen, denen ich alle Arbeit abgenommen habe von Herzen um Verzeihung! Ich werde, mit Gottes Hilfe, in Zukunft die Aufgaben gern mit Euch teilen! Zu unser aller Schutz und damit wir unser Potenzial voll entfalten können.

DELEGIEREN entspannt und macht das Leben leichter, was meinst Du?

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