Seit 6 Jahren sind wir meist nur noch zu sechst. Der Große zog damals in die weite Welt und kommt seither nur noch ab und an zu Besuch. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und weine nicht mehr jedes Mal, wenn ich dieTür hinter ihm schließe.
Letztes Jahr verließ uns der Lulatsch für ein FSJ. Ich wusste: Er kommt wieder! Also habe ich nur ein bisschen geweint. 😉
Vor ein paar Wochen verkündete der angehende Immobilienwirt, er habe ein Vorstellungsgespräch. Weit, weit weg. Ich blieb gelassen. Schließlich wollte er eigentlich noch solange seine Füße unter den elterlichen Tisch stecken, bis sein Studium beendet ist, denn das ist schließlich ganz schön Stress: 40 Stunden Job und Studium und eigener Haushalt. Mir wär´s recht, wenn er bleibt, sagte ich und lehnte mich innerlich zurück: Der nächste Abschied dauert noch. 😀
Pustekuchen:
Nur wenige Tage nach dem besagten Vorstellungsgespräch werden die Karten neu gemischt: ZUSAGE!
Wir fahren ein paar Mal in den zukünftigen Wohnort, er findet ganz fix eine Wohnung. Wir kaufen gemeinsam Bügeleisen, Bügelbrett, Geschirr, Handtücher, Bettwäsche…. Mir wird langsam mulmig. 🙁
Die Zeichen stehen auf Auszug und mir ist klar: Das war´s jetzt. Die Zeit im elterlichen Nest ist passé.
Gerade noch habe ich ihn auf dem Arm gehalten und jetzt will er ausziehen?!
Ja, unser Ziel war es, dass aus unseren Kindern selbstständige Menschen werden, die ihr Leben allein meistern. Aber muss das denn so fix gehen?
In den letzten Wochen habe ich wie oft gedacht: Das ist das letzte Mal. Gestern Morgen noch: Das ist das letzte Mal, dass er im Takt der Musik über Deinem Kopf auf dem Boden trampelt.
Gestern Abend haben wir ihn für einen kurzen Übergang zu Bekannten in den Hunsrück gebracht,bis er seine Wohnung beziehen kann . Jetzt ist er weg.
Und ich koch nur noch für 4 und weine. Ganz heimlich.