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Was die Amsel mir zwitschert

17. Juli 2013 by Ulrike Schomerus

In unserem Garten fühlen sich eine Menge Vögel ganz zuhause. Es gibt eine Grünfinkenfamilie, die uns schon einige Jahre beehrt. Viiiiiieeeeele Meisen und nahezu zahme Rotkehlchen. Eichelhäher, Elstern und Rabenkrähen gibt es auch. (Die beobachten wir allerdings mit Argwohn, denn wir fühlen uns gedrungen alle Gartenbewohner zu schützen   🙂   ) In diesem Jahr ist sogar ein Dompfaffenpaar neu zugezogen, worüber wir uns ganz besonders freuen. Inzwischen hat sich der Herzallerliebste regelrecht zu einem Ornithologen entwickelt. Er erkennt die fliegenden Gartenbewohner nicht nur an ihrem Gefieder, nein, er kann sogar ihre Sprache auseinanderhalten. Ohne das jeweilige Vogeltier zu sehen, kann er mir sagen, wer da aus dem Busch zwitschert. Toll, oder? So verbringen wir so manchen Sommerabend schweigend im Garten und lauschen der Unterhaltung unserer gefiederten Gefährten. Neben ihren unterschiedlichen Sprachen  😉  fallen unsere Vogelfreunde durch ihr recht auffälliges Federkleid auf. Der Grünfink leuchtet, wie der Name schon vermuten lässt   😉   , herrlich grün und kann sich wunderbar in grünen Büschen verstecken. Der Dompfaff trägt stolz eine rote Brust und auch das Rotkehlchen hat die Farbe Rot im Federkleiderschrank. Sogar Elster und Eichelhäher haben ein auffälliges Federkleid, mit dem sie sich herausputzen.

Einer unserer Gartenbewohner blieb bislang unerwähnt. Es mag daran liegen, dass er eher unauffällig ist. Wenigstens was sein Federkleid betrifft. Es ist die Amsel. Der männliche Part ist einfach schwarz. Nur durch den gelben Schnabel wird er überhaupt gesehen. Und der weibliche Part? Nun ja. Man kann nicht gerade von einem außergewöhnlichem Federkleid sprechen. Braun halt. Mit dunkelbraunen Punkten. Unauffällig. Unscheinbar. Wird gerne übersehen. Man schaut sich schnell mal nach etwas Interessanterem um. Und dann…………macht sie den Schnabel auf. Und mir geht augenblicklich mein Herz auf. Was für eine Stimme!!!!!!!!!!!!!!! Ehrlich gesagt: Mir fehlen die Worte, um das zu beschreiben. Wenn die Amsel den Schnabel auftut, erklingen nicht nur einfach Töne. Nein, sie singt ganze Arien. Und davon hat sie ganz unterschiedliche im Repertoire. Wenn ich morgens durch ein Amsellied geweckt werde, anstatt durch das Gegurre einer Taube ( die hatte ich ganz vergessen!), verzeihe ich ihr sofort, dass es erst 4.30 Uhr ist und ich eigentlich noch schlafen dürfte. Ihr Lied macht gleich gute Laune. Sie ist imstande mich durch ihren Gesang zu trösten, wenn ich traurig bin oder einfach mal nur so mein Herz zu erfreuen. Wen stört da noch ihr unscheinbares Äußeres? Mich jedenfalls nicht.

Stell Dir vor die Amsel würde sich grämen, weil sie nicht so hübsch ist wie viele ihrer Artgenossen. Möglicherweise würde sie vor lauter Kummer verstummen. Das wäre sooooooooooo schade und wir alle wären ärmer ohne ihren Gesang.

Was ist mit Dir? Grämst Du Dich, weil Du nicht so tolle Begabungen hast wie Person X oder Y? Kann es sein, dass Du Deine eigene, besondere Begabung nicht siehst vor lauter Gram? Das wäre sooooooooo schade und wir alle wären ärmer ohne Deine Gabe!

DU BIST SO BEGABT! BEREICHERE DICH UND UNS! LASS RAUS WAS IN DIR STECKT!

Ich wünsche Dir, dass Dich das Lied der Amsel daran erinnert wie begabt Du bist!

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1 Kommentar »

  1. ina sagt:

    wie schnell man doch immer wieder in dieses vergelichen verfällt und wie gut immer mal wieder solche Worte zu hören.

    Wir hatten schon einmal kurz über das Sellawie „gesprochen“ und du schriebst das du in einer kleinen Pension im Nachbarort gewesen bist. Kannst du mir da wohl die Adresse geben. Meine Freundin und ich würden denn doch gerne einmal hinfahren.Liebe Grüße, Ina

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