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‘Uncategorized’ Category

  1. Rück,rück, tepp. Vor, vor, tepp.

    Mai 26, 2013 by Ulrike Schomerus

    Immer schon habe ich gerne Menschen zugesehen, die gut tanzen können. Nicht, dass ich jemals hätte beurteilen können was gut ist. Für mich zählt die Ausstrahlung. Für mich ist wichtig, ob die Tänzer “ Spass an der Freud“ haben. Mit zunehmendem Alter wuchs das Bedürfnis, bei sich bietender Gelegenheit einmal mittun zu können. Ich wollte nicht immer nur mit den Füßen unter dem Tisch wippen. Vor einigen Jahren äußerte ich dieses Bedürfnis laut gegenüber dem Herzallerliebsten, vereint mit der Idee man könne ja dann bei der Feier anlässlich unserer Silberhochzeit das Tanzbein schwingen. ( Silberhochzeit ist in diesem Jahr  😉  ) Der Herzallerliebste nahm die Äußerung lächelnd zur Kenntnis, sah sich aber nicht genötigt Schritte in die Wege zu leiten, um mein Bedürfnis zu stillen. Wer mich kennt weiß: ich kann auch hartnäckig sein. Schließlich (vermutlich wollte er endlich seine Ruhe) schenkte er mir vor drei Jahren zum Geburtstag das Versprechen einen Tanzkurs mit mir zu besuchen. Hurra!!!!!!!!! Ich glaubte mich dem Ziel meiner Träume schon ganz nah! Weit gefehlt! Es gab zwar das Versprechen, aber keinen Termin für die Einlösung  🙁  . Ich gebe zu, ich verlegte mich tatsächlich auf`s Jammern und als auch das nichts half, drohte ich, ein halbes Jahr vor der Silberhochzeit keinen Tanzkurs mehr anzufangen. Siehe da: Flugs wurde ein Anfängerkurs für Paare bei der örtlichen Tanzschule gebucht und seitdem schwingen  wir seit September 2012 jeden Dienstagabend ab 21.00 Uhr das Tanzbein. Was soll ich Euch sagen? Die Uhrzeit ist eine echte Herausforderung für uns, aber das ist auch der einzige Wermutstropfen an der ganzen Geschichte. Wir lieben es!!!!!!!!!! Es ist nicht mehr nur mein Ding, nein, der Herzallerliebste hat doch tatsächlich sein Herz für´s Tanzen entdeckt! Es gibt (fast) nichts, das uns dazu bewegen könnte der Tanzstunde fern zu bleiben. Wir üben sogar im heimischen Wohnzimmer und haben schon Tanzstunden mit unserer kompletten Kinderschar veranstaltet. (Die hatten dabei übrigens ebensoviel Spaß wie wir!  😀  ) Wir haben inzwischen einen Discofox- Workshop besucht und haben Sachen drauf, die wir niemals für möglich gehalten hätten. Wir tanzen Rumba, Samba, Chacha, Wiener Walzer, langsamen Walzer und Jive. Wir schwitzen und wir lachen viel. Wir sind uns noch näher gekommen beim Tanzen und wollen nicht mehr auf diese Zeit NUR FÜR UNS verzichten. Der Dienstagabend ist unser Abend! Wer hätte gedacht, dass sich diese Tanzsache so entwickeln würde. Wir jedenfalls nicht! Sicher, wir gehören nicht zu den Tänzern, denen Joachim Llambi 10 Punkte geben würde, wohl aber zu denen, die dadurch auffallen, dass man ihnen den “ Spass an der Freud“ ansieht. Und schließlich ist das genau das, was mir immer schon am wichtigsten war.

    Meine Empfehlung an Euch: Nächste Tanzschule ausfindig machen und einen Schnupperkurs besuchen! Und dann wartet ab was passiert!  😀

    Sportliche Grüße

    Eure Ulrike

     

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  2. Sportreporter

    Mai 24, 2013 by Ulrike Schomerus

    Meine Lebe leichter Teilnehmer kennen das schon. Ich sitze mit ihnen in einem Boot. Auch ich gehöre nicht zu den Menschen, die morgens, kaum dass sie die Augen geöffnet haben, in ihre Sportsachen springen und es kaum erwarten können loszulaufen. Aber ich weiß um die vielen Vorteile sportlicher Betätigung und ich kann auch voller Inbrunst und Überzeugung von diesen Vorteilen sprechen  😀  .

    Um meine Teilnehmer und mich also zusätzlich zu motivieren, gibt es in Woche 4 (lebe bewegt) jeden Tag den „Sportreporter“. Ich lasse sie an meinen sportlichen, wie auch immer gearteten, Aktivitäten teilhaben. Dabei bin ich bemüht jeden Tag etwas anderes zu tun oder sogar Neues auszuprobieren. Heute ist die Zeit ein wenig knapp und die Sonne wollte sich den größten Teil des Tages nicht blicken lassen. Ich entscheide mich also für Indoor-Sport, für den ich das Haus nicht verlassen muss. Ehrlich gesagt kann man nicht davon sprechen, dass ich hochmotiviert bin, aber versprochen ist versprochen.

    Ich hole mein Bellicon hervor, schleppe mich ins Bad und zwinge mich in meine Sportkleidung, die (sehr löblich wie ich finde) immer bereit liegt. Vom Sofa aus sieht mir der Göttergatte schmunzelnd zu, wie ich eine CD auswähle, die mich in Schwung bringt. Ich entscheide mich schließlich für eine CD mit Musik aus dem Promiseland. Los geht`s!

    100% unserer Gesamtmuskulatur soll auf dem Bellicon beansprucht werden. Zweifel? Probier es aus! Während ich schwinge und springe (zum Vergnügen des Herzallerliebsten), ist jeder Muskel in Bewegung. Die Arme schwingen, die Zehen wippen, Beine beugen und strecken und sogar die Gesichtsmuskeln sind in Bewegung. Mit jedem Schwingen wird das Grinsen auf meinem Gesicht breiter. Meine Laune hebt sich und man muss mir ansehen wieviel Spaß ich habe, denn plötzlich erhebt sich mein Ehegatte und kommt in Sportklamotten wieder, um eine Runde zu joggen. Scheint motivierend zu sein meine Hopserei.  😉

    „Warum tue ich das eigentlich nicht öfter?“, frage ich mich. Ich bewege mich eigentlich gern und bin außerdem ein Mensch, der sich viel besser konzentrieren kann, wenn er sich bewegt. Dazu in diesem Fall noch gute Musik, ist mein Sport gleichzeitig eine Form der Anbetung. Hört sich komisch an, ich weiß. Schaut mal zu welchem Lied ich hopse:

     

    Sportliche Grüße

    Eure Ulrike

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  3. Abschalten

    Mai 17, 2013 by Ulrike Schomerus

    Wenn mein Tagebuch lange nichts von mir hört und mein Füller verwaist auf dem Tintenfass liegt, wenn der nächste Blogeintrag lange auf sich warten lässt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass mir etwas fehlt. Es fehlt an Inspiration und Schreiblust. Inspiration und Schreiblust kommen immer dann abhanden, wenn der Druck steigt. Innen und außen. Zu viele Termine, Klassenarbeiten und Prüfungen der Kinder für deren Gelingen ich mich verantwortlich fühle (?),wenig Zeit mit Gott und noch weniger Zeit mit dem Herzallerliebsten und mit mir allein. Paradoxerweise trägt das, was mir jetzt so gar nicht gelingen will, (schreiben!!!! ), maßgeblich zum Abbau von Druck bei. Was tun? Wie komme ich aus meinem Loch wieder heraus? Im akuten Fall entfliehe ich dem Druck für ein paar Tage durch meine zweite kleine Reise. 2 1/2 Tage Hamburg! Ich liebe Hamburg und ich freue mich wie doll! 2 1/2 Tage keine Verpflichtungen und gefühlt unendlich Zeit! 2 1/2 Tage keine Rechenschaft über mein Tun ablegen! 2 1/2 Tage wirklich nur das tun, wozu ich Lust habe!

    Der Herzallerliebste hat einen Termin in Wismar und nimmt mich mit. Noch während der Fahrt kläre ich telefonisch einige Probleme, die meine Abwesenheit mit sich bringt. Bei einem meiner letzten Telefonate rät mir eine liebe Freundin: “ Schalte mal ab! “ Mein Herz schreit: “ Das will ich ja!“, und ich denke gleichzeitig:“ Ich kann den Knopf zum Abschalten nicht finden!“.

    Immer weiter entfernen wir uns von zuhause. Der graue Himmel reißt auf. Je weiter wir nach Norden kommen, um so mehr kommt die Sonne hervor. Das Thermometer klettert um satte 10° in die Höhe. Wir fahren der Sonne entgegen. Während ich aus dem Fenster sehe und mich am Grün und an der Sonne freue, fällt langsam die Anspannung von mir ab. Und plötzlich bekommen die Gedanken Flügel. Es juckt mich in den Fingern. Ich muss mir unbedingt Notizen machen. Am Liebsten würde ich sofort mit dem Schreiben loslegen. Ich bin noch da!

    Schreibend beten. Schreibend erzählen. Schreibend trauern. Schreibend jubeln. Schreibend abschalten.

    Schreibend leben.

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  4. Wenn einer eine Reise tut

    Mai 16, 2013 by Ulrike Schomerus

    Der Mai ist ein Reisemonat. Zumindest in diesem Jahr. Wenigstens für mich. Dreimal packe ich meinen Koffer ( Okay, keinen Koffer, aber immerhin meine kleine Lieblingsreisetasche). Dreimal schließe ich die Tür zu meinem lauten Heim von außen. Dreimal verschwinde ich für ein paar Tage in eine andere Welt. Ich weiß gar nicht, ob das in meinem 24-jährigem Dasein als Managerin eines kleinen Familienunternehmens schon einmal vorgekommen ist. Ich glaube kaum. Nun aber passiert es tatsächlich. Als sei ich völlig unabhängig und könnte tun und lassen was immer mir beliebt. ( Diejenigen von Euch, die wie ich ein kleines Familienunternehmen leiten wissen, dass das nur eine Illusion ist. Aber geben wir uns dieser Illusion ruhig einen Augenblick hin  😉   )

    Meine erste kleine Reise führt mich in die Pfalz. Ich besuche eine Freundin, die ich etliche Jahre nicht gesehen habe. Für mich ist schon die Fahrt ein Abenteuer. Immerhin beschränkt sich meine Autobahnerfahrung der letzten Jahre ( Jahrzehnte!) auf die paar Kilometer zum nächsten Shopping-Center. Ich erbitte mir das Navi  unseres angehenden Immobilienwirts und er erklärt mir mit engelsgleicher Geduld  😉  die Funktion. Also schwinge ich mich frohen Mutes in meinen fahrbaren Untersatz und düse los.( Nun ja, von düsen kann den größten Teil der Strecke keine Rede sein. Aber das macht nichts. Ich habe schließlich Zeit.) Tatsächlich komme ich ohne Umwege ans Ziel. Hurra! Ich werde schon auf der Straße von einem kleinen Knirps erwartet, der mich auch das letzte Stück der Reise, nämlich durch die Haustür und die Treppe hinauf, sicher geleitet. Zwei Tage bin ich nun Gast in einer quirligen, warmherzigen Familie. Vier liebenswerte, lebendige, wissbegierige Kinder wollen den ganzen Tag erzählen, spielen, fragen, Antworten haben. Ich beobachte, staune und lerne. Mittendrin, wie ein Fels in der Brandung: ihre Mama, meine Freundin . Ich staune über ihre Gelassenheit im Sturm, über ihre scheinbar unendliche Geduld. Ich lerne einiges darüber, wie man ganz selbstverständlich und unangestrengt Verantwortung für unsere Schöpfung übernehmen kann. Ich staune und genieße die konsequente Einhaltung eines Ruhetages, der Raum zum Krafttanken gibt. Ich werde Zeuge davon, wie Menschen tatkräftig und ganz praktisch füreinander da sind.

    Selten habe ich in zwei Tagen soviele Eindrücke gesammelt und soviel Stoff zum Nachdenken. Beschenkt mache ich mich auf den Weg , um in meine eigene Welt zurückzukehren. „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben“ Das ist wahr. Diese Reise wird  mich noch lange beschäftigen und ihre Spuren in meinem Leben hinterlassen.Danke!!

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  5. Mal eben nach Frankreich

    April 28, 2013 by Ulrike Schomerus

    Es gibt so Tage da hat man das Gefühl: Ich muss einfach mal raus! Was tut man dann?

    Was “ man “ tut weiß ich nicht. Ich schnappe mir meine Lieblingsnachbarin und mein Gutscheinheft für Bauernhofcafés am Niederrhein, falle in meinen fahrbaren Untersatz und düse in ein verschlafenes Dörfchen namens Dingden. Was findet man dort, das einen den manchmal etwas schnöden, mitunter frustrierenden, Alltag für ein paar Stunden vergessen lässt? Nun so genau wussten wir das noch nicht. Nun ja, wir wussten wir möchten KUCHEN. Auch wenn der nicht tröstet, schmecken tut er doch. Und wenn die Lieblingsnachbarin und ich eines gemeinsam haben, dann ist das unser Faible für gutes Essen und leckeren Kuchen.

    Dort, in diesem kleinen Nest, verspricht das Gutscheinheft „Wohlsein wie in Frankreich“ im Le Café Crème. Das klingt doch toll. Die Sonne scheint, das Thermometer klettert im Schatten bis auf 25° und beim bloßen Gedanken an Frankreich kommt Urlaubsfeeling auf.

    Die Wegbeschreibung ist so präzise, dass ich beschließe:“ Das schaffe ich ohne Navi!“ Für eine wie mich, die sich selbst beim 10ten Besuch im Einkaufszentrum noch verläuft, ist das ein sehr mutiger Entschluss 😀 . Ich werde für meinen Mut belohnt und finde den Weg auf Anhieb. Die französische Fahne heißt uns willkommen. Vor der Tür:  Vier Stühle und ein Tisch mit rotkariertem Tischtuch. Am liebsten würden wir sofort Platz nehmen so einladend sieht das aus. Wir entschließen uns, das herrliche Wetter zu nutzen, durchqueren den ebenso einladend wirkenden Gastraum und setzen uns in den ummauerten Innenhof. Ranunkeln auf den Tischen, Töpfe mit Steinbrech auf der Mauer, in die Mauer eingefügte Sprossenfenster, die dem ganzen einen lichten Eindruck verleihen. Schon beim Umschauen beginnen wir uns zu entspannen.

    „Wie kann ich Ihnen den Nachmittag versüßen?“ werden wir von einem warmherzig lächelnden Herrn gefragt. Wir entscheiden uns für einen Milchkaffee und suchen uns ein echt französisches Törtchen aus. Jeder Bissen ist ein Genuss! Der ganze Nachmittag ist ein Genuss! Wir fühlen uns nicht wie anonyme Besucher eines Cafés. Wir sind private Gäste von Sylvie-Anne und Reinhard, die alles dafür tun, damit wir uns wohlfühlen. Und das tun wir! Wir gönnen uns noch eine Auswahl oberköstlicher Macarons und sind uns ganz  sicher: Wir kommen wieder! Beim nächsten Mal vielleicht zum Frühstück oder zu einem der Events am Abend. Wir freuen uns auf jeden Fall jetzt schon darauf wieder „mal eben“ nach Frankreich zu kommen.  😀  😀

    Auch Lust auf eine kurze Auszeit in Frankreich? Dann schaut mal hier: www.le-café-creme.de

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  6. Darauf habe ich mich schon sooo gefreut

    April 18, 2013 by Ulrike Schomerus

    Bei meiner morgendlichen Hundrunde sind sie mir gleich aufgefallen: Buschwindröschen

     

    Ich liebe diese weißen Sterne, die das Ende des Winters verkünden.  <3

    Der Weg zu unserem Gemeindezentrum führt durch einen Wald. Spätestens ab März halte ich beim Durchfahren Ausschau nach den zarten Blüten. Und jetzt endlich, mit ungefähr 4 Wochen Verspätung, sind sie da! Ich kann mich kaum sattsehen. Der Wald ist mit einem weißen Teppich ausgelegt. Ich versuche mir das Bild einzuprägen und mit zu nehmen, für graue und triste Zeiten. Viel zu schnell ist die Pracht wieder verschwunden  🙁

    Diesmal habe ich vorgesorgt. Ich habe den Fotoapparat mitgenommen  😀

     

    Ja, ich weiß! Ein Foto kommt niemals der Wirklichkeit gleich. Aber einen Eindruck bekommt man doch.

    Noch ein Vorteil: Man kann diesen Eindruck teilen. Deshalb hier gleich noch ein Bild:

    Ich wünsche Euch einen sonnigen Tag und sollte die Sonne nicht scheinen: Macht doch mal eine Expedition in den nächsten Wald und haltet Ausschau nach den kleinen weißen Sternen. Sie bringen die Sonne ins Herz!

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  7. Was mich heute froh macht

    April 16, 2013 by Ulrike Schomerus

    – 4 gelungene Torten für das Café Pause

    – leckeres Rührei, Käselaugenstange und Salat zu Mittag

    – im Wind flatternde Wäsche

    – Frühlingsblumen in allen erdenklichen Kübeln und Töpfen

    – abgearbeitete Bügelberge

    – Cappuccino auf der Gartenbank

    – frisch geputzte Fenster

    – folgsame Jungs

    – Tanzen mit dem Herzallerliebsten

    …………………………………..  😀

    P.S.: Ihr wollt wissen welche Torten es im Café Pause gibt? Himbeer-Mascarpone, Nugat-Trüffel, Preiselbeer-Baiser, Zitronentorte, Apfelkuchen mit Datteln und Walnüssen, Zebrakuchen und noch ein paar mehr. Ich empfehle unbedingt vorbei zu kommen und sich das ein oder andere Stück dieser Köstlichkeiten zu sichern!  😉

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  8. Von Ostereiern und Traditionen

    März 29, 2013 by Ulrike Schomerus

    Gestern habe ich etwas total Verrücktes getan: Ich habe gefärbte Ostereier gekauft! Klingt nicht verrückt? Für mich war es das. Schließlich gibt es Traditionen in unserer Familie. Und Traditionen sind heilig. Zumindest manche.

    Wir haben einmal angeregt zu unserem Familientreffen am ersten Weihnachtsfeiertag, statt der üblichen Rouladen, ein anderes Essen zu kochen. Geht gar nicht. Der Aufschrei der Empörung aus dem Munde der Nachkommenschaft hallt jetzt noch in meinen Ohren nach. Ebenso die Herrencreme zum Nachtisch. Die hat es immer gegeben.  Da ist absolut nichts dran zu ändern. Schon der Gedanke ist sträflich. Tradition eben. Eine weitere heilige Weihnachtstradition ist das Fußballspiel am zweiten Feiertag. Diese Tradition gibt es schon seit Generationen und ich kann mich nicht erinnern, dass dieses Fußballspiel schon einmal ausgefallen wäre. Strömender Regen, vereister, brettharter Boden, eine dicke, geschlossene Schneedecke? Lappalien für die niemals das Fußballspiel abgesagt würde. Selbst junge Männer, die das ganze Jahr hartnäckig jeden Sport meiden und niemals freiwillig an einem freien Tag aufstehen würden, wenn ein Wecker klingelt, stehen am zweiten Weihnachtsfeiertag pünktlich auf dem Platz.

    Gemeinsames Eierfärben. Als junge Mutter stellte ich mir das ganz wunderbar vor: Die Familie sitzt gemeinsam am Tisch und bei munterem Geplauder werden  unzählige, frisch gekochte Eier bunt gefärbt und verziert. In derPraxis sah das etwa so aus: Mama steht in der Küche, kocht die Eier und bereitet das Ostergebäck zu und Papa sitzt mit den Jungs um den Tisch und führt die Eier ihrem Farbbad zu. Karsamstagstradition. Wie schön! Ich bin mir nicht sicher, ob die Dinge sich anders entwickelt hätten, wenn wir 5 Töchter gehabt hätten. Auf jeden Fall endete unsere Karsamstagstradition eigentlich immer so, dass Papa allein am Tisch saß und die Eier einfärbte, weil die Jungs etwas Spannenderes zu tun hatten.

    Im letzten Jahr hatte Papa dann auch keine Lust mehr und Mama färbte beim Kuchenbacken auch noch schnell ein paar Ostereier, die schließlich am Sonntag versteckt werden sollten. ( Übrigens eine Familientradition, der auch die erwachsenen Kinder sich nicht entziehen) Daran muss ich wohl gedacht haben, als mir beim Großeinkauf für die Karwoche, ungezählte Pakete mit fröhlich bunten Eiern ins Auge fielen. Nachdenklich stand ich davor und wägte das Für und Wieder ab. Sollte ich wirklich eine immerhin mindestens 20 Jahre währende Tradition über den Haufen werfen und gefärbte Eier kaufen?

    Plötzlich stand mir die niederschmetternde Wahrheit ganz deutlich vor Augen: Niemand würde am Karsamstag sagen: “ Wann färben wir denn die Ostereier?“ Diese Frage hatte es vielleicht in den ersten Jahren unseres Lebens als Familie gegeben. Inzwischen entspringt die Hoffnung auf diese Frage nur noch meinem Traum von einer Ostereierfärbetradition. Irgendwie war die Wahrheit dann doch nicht so niederschmetternd, denn mit einem Lächeln auf den Lippen, packte ich entschlossen einige Kartons der bunten Eier in meinen Einkaufswagen. Sogleich fühlte ich mich beschwingt und seltsam befreit. Eine Tradition, der die Beteiligten nur zähneknirschend nachkommen, darf man offensichtlich einfach so über Bord werfen. Hurra!!!!!!!!!!!

    Fazit: Traditionen sind toll, wenn wir sie lieben. Die anderen dürfen wir getrost vergessen, denn sie sind Belastung. 😀

    Welch befreiende Erkenntnis!

    Und mal ganz ehrlich: Ich finde man sieht diesen fröhlich bunten Eiern an, dass sie mit Liebe gekauft wurden!  😉

     

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  9. Tage wie dieser

    März 18, 2013 by Ulrike Schomerus

    Zum ersten Mal seit dem Grippevirusüberfall, fühlte ich mich heute Morgen fit und voller Tatendrang. Hurra!!!!!!  Also aus dem Bett gehüpft und in Angriff genommen, was an einem Montag so in Angriff genommen werden will ( Wäscheberge, Wocheneinkauf, Einkäufe fürs Café Pause, Böden backen fürs Café……)!
    Bis zum Angriff auf den riesigen Wäscheberg kam es auch, aber ab dann lief irgendwie alles anders als geplant. Als die lieben Kinderlein und ich uns zum Mittagessen um den Tisch versammelten, war ich völlig erschöpft und müde und hatte nicht mal ansatzweise meinen ehrgeizigen Tagesplan bewältigt. Frust 🙁 ! Kennt Ihr die Zweidrittel-Regel? Den Tag nur zu Zweidritteln verplanen und den Rest für Unvorhergesehenes übrig behalten? Sehr sinnvoll! Ehrlich! Dumm nur, dass es Tage gibt, an denen diese Regel sich quasi umkehrt: 2/3 Unvorhergesehenes und 1/3 Geplantes. Das ist ja nun so gar nicht mein Ding! Ich liebe klare Strukturen und Pläne, die sich umsetzen lassen. <3

    Der Nachmittag verläuft im gleichen Stil wie der Morgen. Ich bin alles andere als begeistert. 🙁 Zum krönenden Abschluss backe ich einen Biskuitboden. ( Ich glaube ich hatte bereits erwähnt, dass mich Backen glücklich macht?) Das Geräusch der Küchenmaschine klingt wie Musik in meinen Ohren. Der Teig sieht soo gut aus! Total fluffig. Ich merke wie sich der Frust verflüchtigt und schiebe summend die Form in den Ofen.

    Während der aufgehende Kuchen einen herrlichen Duft verströmt, sind meine Kursteilnehmer dran: Montagszwischenmotivation. Ich schreibe für sie und für mich. Motivation können wir alle gebrauchen, an Tagen wie diesen 😀

    Der Wecker klingelt und ich eile in die Küche. Was soll ich Euch sagen: Ich öffne den Backofen und ich hole den perfekten Biskuit heraus. Hurrraaaaa!!!!!!!!!!!! Ich bin augenblicklich versöhnt mit diesem Tag, der nicht nur mit einem Hurraa! begann, sondern auch genau so endet. Freu!!

    Und während ich hier so sitze und schreibe ( was mich auch glücklich macht 😀  ),verstehe ich, dass Tage wie dieser, an denen scheinbar nichts läuft wie geplant, mir helfen einen dankbaren Blick für all die Dinge zu bekommen, durch die ich beschenkt werde: Die Sonne heute Morgen, einen gelungenen Biskuit, eine Einladung zum Käse essen, gute Gespräche mit lieben Freunden, ein Besuch, den ich unverhofft machen konnte…( Unglaublich, dass das alles heute war!)

    Da kann ich nur sagen: Danke!!

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  10. Somnolent

    März 6, 2013 by Ulrike Schomerus

    Vor langer Zeit, in einem anderen Leben (damals war ich Krankenschwester von Beruf), lernte ich den Begriff „somnolent“ kennen. Er bezeichnet den Zustand krankhafter Schläfrigkeit. Nun ist es ein Unterschied, ob man theoretisch weiß was etwas bedeutet, oder die Bedeutung sozusagen am eigenen Leibe zu spüren bekommt.

    Ich bin, und dafür bin ich Gott wirklich von Herzen dankbar, selten bis nie krank. Am Wochenende zeichnete sich jedoch schon ab, dass ein böser Virus auf der Lauer liegt, der nur darauf wartet losschlagen zu können. Als am Sonntag nach dem Gottesdienst alle Termine wahrgenommen waren, witterte er seine Chance und streckte mich nieder. Ich erinnere mich dunkel den Nachmittag auf dem Sofa vor mich hin gedämmert zu haben. Den Montag verbrachte ich komplett in meinem Schlafgemach. Allerdings kann ich mich daran nicht wirklich erinnern. Der Montag taucht auf meiner Festplatte nicht auf 🙁 . Gestern konnte ich schon einige Zeit in aufrechter Position verbringen, allerdings wollten die Augen einfach nicht aufbleiben. Denken? Verpasstes bedauern? Mich über Liegengebliebenes ärgern? Völlig unmöglich! Wenn ich mir das recht überlege, hat das ja durchaus auch etwas Positives: Einfach mal alles verschlafen, nicht nachdenken und die Dinge nehmen wie sie kommen ( es blieb mir eh nichts anderes übrig 😉 ).

    So ganz vorbei ist es mit der grippevirusbedingten Somnolenz noch nicht. Aber ich bin immer noch zu schlapp, um Bedauern darüber zu empfinden und so beschließe ich, sie als eine unverhoffte, von Gott geschenkte Auszeit zu sehen. Die Arbeit kann/ muss warten! Jetzt wird geschlafen! 😀

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