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Wenn einer eine Reise tut

16. Mai 2013 by Ulrike Schomerus

Der Mai ist ein Reisemonat. Zumindest in diesem Jahr. Wenigstens für mich. Dreimal packe ich meinen Koffer ( Okay, keinen Koffer, aber immerhin meine kleine Lieblingsreisetasche). Dreimal schließe ich die Tür zu meinem lauten Heim von außen. Dreimal verschwinde ich für ein paar Tage in eine andere Welt. Ich weiß gar nicht, ob das in meinem 24-jährigem Dasein als Managerin eines kleinen Familienunternehmens schon einmal vorgekommen ist. Ich glaube kaum. Nun aber passiert es tatsächlich. Als sei ich völlig unabhängig und könnte tun und lassen was immer mir beliebt. ( Diejenigen von Euch, die wie ich ein kleines Familienunternehmen leiten wissen, dass das nur eine Illusion ist. Aber geben wir uns dieser Illusion ruhig einen Augenblick hin  😉   )

Meine erste kleine Reise führt mich in die Pfalz. Ich besuche eine Freundin, die ich etliche Jahre nicht gesehen habe. Für mich ist schon die Fahrt ein Abenteuer. Immerhin beschränkt sich meine Autobahnerfahrung der letzten Jahre ( Jahrzehnte!) auf die paar Kilometer zum nächsten Shopping-Center. Ich erbitte mir das Navi  unseres angehenden Immobilienwirts und er erklärt mir mit engelsgleicher Geduld  😉  die Funktion. Also schwinge ich mich frohen Mutes in meinen fahrbaren Untersatz und düse los.( Nun ja, von düsen kann den größten Teil der Strecke keine Rede sein. Aber das macht nichts. Ich habe schließlich Zeit.) Tatsächlich komme ich ohne Umwege ans Ziel. Hurra! Ich werde schon auf der Straße von einem kleinen Knirps erwartet, der mich auch das letzte Stück der Reise, nämlich durch die Haustür und die Treppe hinauf, sicher geleitet. Zwei Tage bin ich nun Gast in einer quirligen, warmherzigen Familie. Vier liebenswerte, lebendige, wissbegierige Kinder wollen den ganzen Tag erzählen, spielen, fragen, Antworten haben. Ich beobachte, staune und lerne. Mittendrin, wie ein Fels in der Brandung: ihre Mama, meine Freundin . Ich staune über ihre Gelassenheit im Sturm, über ihre scheinbar unendliche Geduld. Ich lerne einiges darüber, wie man ganz selbstverständlich und unangestrengt Verantwortung für unsere Schöpfung übernehmen kann. Ich staune und genieße die konsequente Einhaltung eines Ruhetages, der Raum zum Krafttanken gibt. Ich werde Zeuge davon, wie Menschen tatkräftig und ganz praktisch füreinander da sind.

Selten habe ich in zwei Tagen soviele Eindrücke gesammelt und soviel Stoff zum Nachdenken. Beschenkt mache ich mich auf den Weg , um in meine eigene Welt zurückzukehren. „Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben“ Das ist wahr. Diese Reise wird  mich noch lange beschäftigen und ihre Spuren in meinem Leben hinterlassen.Danke!!

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