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Herzenssehnsucht

21. Mai 2019 by Ulrike Schomerus

Kennst Du das?

Im hintersten Winkel Deines Herzens sehnst Du Dich zutiefst nach Anerkennung und Wertschätzung, vielleicht sogar von einer bestimmten Person. Du glaubst Du hast diese Sehnsucht ganz gut unter Kontrolle und Du weißt auch sehr wohl, dass weder diese Person, noch irgend jemand anderer in der Lage ist, dieses Sehnen Deines Herzens zu stillen. Dein Kopf kriegt das klar   😉   , und deshalb kommst Du die meiste Zeit ganz gut damit zurecht.

Aber dann, aus heiterem Himmel, macht jemand eine Bemerkung, oder es passiert irgendetwas, das den ganzen Schmerz an die Oberfläche bringt. Du weinst und schreist, Du wehrst Dich, Du leckst Deine Wunden und tust Dir leid.

„Ich strenge mich doch so an!!!“

Je tiefer Du Dich fallen lässt in Selbstmitleid und Wehklagen, umso mehr wächst die Verbitterung.

Ich weiß übrigens sehr genau, wovon ich spreche.   🙁   Gerade in der letzten Woche habe ich genau so eine Situation mal wieder erlebt.

Nicht schön. Überhaupt nicht schön.

Interessanterweise hatte ich am gleichen Morgen etwas gelesen über Freundschaft unter uns Menschen und die Freundschaft zu Gott. Etwas, das ich natürlich schon wusste. Nämlich, dass wir zu der Erwartung neigen unsere Defizite könnten von Menschen aufgefüllt werden und dass das unmöglich ist. Siehe oben   😉   Unser Vater im Himmel kann das sehr wohl und er wartet nur darauf, dass wir mit unserer ungestillten Sehnsucht zu ihm kommen.

Blöd, dass wir das so oft vergessen!

Ich habe natürlich auch nicht daran gedacht, als mir jemand diesen Satz gesagt hat, der meinen ganzen Mangel wieder an die Oberfläche spülte.

Bevor ich komplett in bitteren Gedanken versank, erinnerte mich Gott an die Zeilen, die ich am Vormittag gelesen hatte.

Wow, das tat gut! Einerseits kam diese Erinnerung einer liebevollen Ermahnung gleich und zugleich war es wie eine Aufforderung von Gott:

„Komm zu mir! Hier bist Du mit Deiner Not gut aufgehoben. Du brauchst Dich nicht immer nur anzustrengen, denn Du bist mir wertvoll so wie Du bist!“

Als ich später meinen „Betschwestern“ davon erzählte, bekam ich auch noch ein Bild: Gott setzte mich wieder aufrecht in meinem Sessel zurecht und mir die Königstochterkrone wieder auf.

Ich bin so dankbar für Gott, der mich so sehr liebt, dessen Kind ich sein darf und, der mich geduldig lehrt!

Eines Tages, spätestens in der Ewigkeit, wende ich meinen Blick nur noch auf den, der mir alles sein will. Eines Tages kann ich meinen Blick gar nicht mehr von ihm abwenden, so herrlich und wunderbar ist er. Und an diesem Tag, wird meine Sehnsucht endgültig gestillt sein und ich werde nicht glauben, Menschen könnten mir das geben was ich ersehne.

Und bis dahin lerne ich. Jeden Tag ein bisschen. Schritt für Schritt. Stück für Stück.

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2 Comments »

  1. Sigrid Wiessler sagt:

    Liebe Frau Schomerus,
    vielleicht erinnern Sie sich an mich? Ich hab ein Telefoncoaching bei Ihnen gemacht im letzten Jahr. Dadurch bin ich auch auf Ihren Blog gestoßen. Ich höre (lese) gerne zu, wenn Menschen über ihre Erfahrungen mit Alltäglichem berichten. Deswegen lese ich ab und zu, was Sie in Ihrem Blog schreiben. Es hat mich so angesprochen, was Sie über Sehnsucht, Schmerz und Verbitterung geschrieben haben. Dazu gehört viel Mut, die eigene Bedürftigkeit und Not zu zeigen. Das hat mir wiederum Mut gemacht, dass ich weiß, nicht nur ich fühle mich manchmal so mies. Gerade heute hatte ich auch so ein auslösendes Erlebnis und ich fühlte mich von einer Minute zur anderen so ungenügend. Was Sie zu diesem Thema geschrieben haben, hat mich sehr angesprochen. Das wollte ich Ihnen einfach mitteilen!
    Herzliche Grüße S. Wiessler

    • Liebe Frau Wiessler, NATÜRLICH erinnere ich mich an Sie! Ja, Sie haben recht: es kostet Mut zu zeigen, dass man bedürftig ist und schwach. Ich bringe diesen Mut gerne auf, weil ich weiß, dass es vielen ganz ähnlich geht und dass wir uns gegenseitig durch unsere Ehrlichkeit ermutigen können. Ich durfte das selbst schon oft erleben. Danke für Ihre Rückmeldung und Gottes Segen für Sie!
      Ganz liebe Grüße!

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